Der Regionale Naturpark der Ballons des Vosges ist ein lebendiges und dynamisches Gebiet, dessen Steine, Bodenschätze, Holz und Wasser schon lange vom Menschen für den Ausbau der Industrie und des Handwerks genutzt werden. Außerdem ist dieses Gebiet Schauplatz einer bewegten Geschichte, die eng mit den Weltkriegen verbunden ist.

Colomban hatte großen Einfluss auf die Geschichte der Vogesen. Dieser irische Benediktinermönch, der in der Tradition Irlands erzogen worden war, lässt sich 590 zusammen mit 12 Mönchen am Fuß der Vogesen zunächst im Tal des Breuchin nieder und gründet dann zwei Klöster in Luxeuil und Fontaine-les-Luxeuil in der Haute-Saône. Auch seine Schüler gründen später zahlreiche Klöster, wobei sie auf die Unterstützung der lokalen Adligen zählen können: Munster, Remiremont und Saint-Dié des Vosges, Lure, Murbach… Die ungenau formulierten Gründungstexte ermöglichen es der Aristokratie, nach und nach die Kontrolle über die Klöster zu übernehmen. Die Vogesentäler, die den Abteien geschenkt worden waren, aber von den laizistischen Beschützern kontrolliert wurden und von Dörfern und ihren Höfen durchzogen waren, erlebten eine mehrere Jahrhunderte anhaltende Blütezeit. Diese Aufteilung hat das Gebiet so geprägt, dass sie nach der Französischen Revolution zur Einführung der Kantone herangezogen wurde. Im 16. Jahrhundert kommt es dann zum Bruch, als die elsässischen Adligen der Reformation beitreten, wohingegen das Herzogtum Lothringen sich an die Spitze der katholischen Gegenreform stellt. Auch wenn heute viele dieser Abteien nicht mehr existieren, gibt es noch zahlreiche religiöse Bauwerke, deren romanische, gotische, barocke oder moderne Architektur zum Besichtigen einlädt: Luxeuil-les-Bains, Kloster und Abtei Saint-Colomban, Grotte und Kapelle Saint-Colomban in Sainte-Marie-en-Chanois, Einsiedelei des Hl. Waldebert, Ruinen der Abtei in Münster, Abtei von Murbach, Dominikanerkloster und Kirche Saint Léger in Guebwiller, Stiftskirche Sankt Michael und Sankt Gangolf in Lautenbach, romanische Kirche Sankt Stephan in Osenbach, Kirche von Gueberschwihr, Kirche und befestigter Friedhof in Hunawihr, Theobaldusmünster in Thann im gotischen Stil, Basilika Unsere Liebe Frau von Thierenbach im barocken Stil in Jungholtz, die Kirchen von Bertrimoutier und Provenchères-sur-Fave mit Zwiebelturm aus dem 18. Jahrhundert, Kirchen mit bunt glasierten Ziegeldächern nach Art der Franche-Comté in Faucogney, insbesondere die Bergkapellen: Einsiedelei Bruder Josef in Ventron, Kapelle von Rudlin, Kapelle St-Marc-du-Chipal in La Croix-aux-Mines, die Kapelle Notre-Dame du Haut von Le Corbusier in Ronchamp, die Kirche St-Peter-in Zillhart in Sainte-Marie-aux-Mines, die evangelische Kirche in Sainte-Marie-aux-Mines etc…