Der Regionale Naturpark der Ballons des Vosges beherbergt eine erstaunliche Vielfalt an natürlichen Lebensräumen. Allein die Waldgebiete machen zwei Drittel des Gebiets aus; es gibt jedoch noch zahlreiche andere natürliche Milieus. Hochweiden, Torfmoore, Kare, Felsen, Geröllhalden, Seen und Flüsse existieren in seltener Harmonie.

Auf den Gipfeln der Hügel der Hochvogesen findet man insgesamt beinahe 5000 Hektar Heide und Wiesen, die in der Region „Hochweiden“ genannt werden. 

Das Klima auf dem Hauptkamm ist ab einer Höhe von 1000 Metern ausgesprochen rau. Die Bäume leiden unter dem starken Wind, Schneefall und Eisnebel. Doch diese Hochweiden sind nicht auf natürliche Art entstanden: Ursprünglich waren die Gipfel von lichten Wäldern bedeckt. Ab Ende der Jungsteinzeit (vor 5000-6000 Jahren) machte sich der menschliche Einfluss bemerkbar, insbesondere durch Brandrodungen. Die sesshaften Bewohner nutzten die so gerodeten Gipfel für eine erste Weidewirtschaft, wobei sie auch Wanderweidewirtschaft praktizierten. In den letzten Jahrhunderten wurden zahlreiche Brandrodungen durchgeführt, gelegentlich auch auf den Felshängen. Auf den Hochweiden wachsen Heidelbeere, Heidekraut, Kuhschelle, Arnika, Krüppelbäume, gewöhnlicher Rot-Schwingel und wilder Fenchel. Die klimatischen Gegebenheiten und diese jahrtausendealte Beziehung zwischen Mensch und Natur haben in Europa einzigartige natürliche Milieus geschaffen.