Der Regionale Naturpark der Ballons des Vosges beherbergt eine erstaunliche Vielfalt an natürlichen Lebensräumen. Allein die Waldgebiete machen zwei Drittel des Gebiets aus; es gibt jedoch noch zahlreiche andere natürliche Milieus. Hochweiden, Torfmoore, Kare, Felsen, Geröllhalden, Seen und Flüsse existieren in seltener Harmonie

Die relativ hohen Temperaturen, die geringen Niederschlagsmengen und die harten Kalkböden bieten auf einigen Hügeln auf elsässischer Seite, die im Schutz des Vogesenmassivs über dem elsässischen Weinbaugebiet aufragen, ideale Bedingungen für die Entwicklung von Heiden und Trockenrasen. 

Ihre Ausbreitung wurde durch die zu land- und weidewirtschaftlichen Zwecken betriebene Entwaldung begünstigt (die vermutlich wie auf den Hochweiden bereits Ende der Jungsteinzeit begann). Aber besonders ab der gallorömischen Periode griff der Mensch mit dem Weinanbau und der Entwicklung der Weidewirtschaft in die Natur ein, was zu Lasten der Krummholz-Eichenwälder ging. In diesen Heidegebieten, die mancherorts an orientalische Steppen erinnern, leben zahlreiche Arten, oft am äußeren Rand ihres Verbreitungsgebiets, die aus dem Mittelmeerraum oder Zentraleuropa stammen. Auf den Kalkrasen, auf denen sich zahlreichen Insekten wie Schmetterlinge, Bienen oder Heuschrecken tummeln, wachsen 500 Pflanzenarten, darunter fünfzehn Orchideenarten. Auch die Smaragdeidechse, die Zaunammer und der Wiedehopf fühlen sich hier zuhause. Die Trockenwiesen sind Zufluchtsorte für Arten, die durch die Intensivierung der Landwirtschaft aus der Elsässischen Ebene vertrieben worden, beherbergen aber auch ursprünglich aus dem Mittelmeerraum oder Zentraleuropa stammende Arten.