Die Täler der Vologne, der Mosel, der Moselotte und der Meurthe dringen bis zum Hauptkamm des Gebirges vor und bilden somit ein wichtiges Netz für die Besiedelung und den Transport. Trotz des wenig fruchtbaren Bodens wurden zunächst die Talsohlen und dann die unteren Hänge urbar gemacht und besiedelt und eine Weidewirtschaft entwickelt.

Aus historischen Gründen herrschen in Lothringen Einzelhöfe in Streusiedlungen vor. Auf lothringischer Seite finden sich auf den sanft abfallenden und leicht zugänglichen Hängen viele isolierte Höfe, die in der traditionellen großen und viereckigen Form erbaut wurden. Jeder Hof in diesen Tälern war völlig autonom, und seine Bewohner konnten ohne jegliche Hilfe von außen überwintern. In der Talsohle wurden Sägewerke und Textilfabriken erbaut, die vom Flusswasser profitierten. Diese Fabriken ermöglichten es den Einwohnern, im Dorf wohnen zu bleiben, indem sie ihnen Arbeitsplätze und Unterbringung in den Arbeiterwohnheimen boten. Die Holzindustrie, die Landwirtschaft und der Tourismus im Winter wie im Sommer stellen heute die bedeutendsten Einkommensquellen in den Vogesen dar. Einige dieser Höfe, die heute modernisiert sind, bieten Touristen einen Einblick in die Herstellung lokaler Erzeugnisse wie den Géromé, einen Rohmilchkäse und Vorläufer des Münsterkäses. Seinen Namen verdankt dieser Käse dem Ort Gérardmer, in dem ein Käsemarkt stattfand, und der besonders für seinen See (Lac de Gérardmer) bekannt ist. Der Lac de Gérardmer entstand durch die Vergletscherung der Vogesen und ist der größte natürliche See der Vogesen, noch vor dem Lac de Longemer. Zehn Seen rahmen den mittleren Kamm der Vogesen ein.