Dieses Naturparadies bietet eine erstaunliche Vielfalt an natürlichen Lebensräumen. Dies lässt sich auf geologische Variationen und auf das Relief der Vogesen, aber in erster Linie auf die klimatischen Gegebenheiten zurückführen. Diese Lebensräume sind außergewöhnlich: Heideland, Hochweiden, Rotbuchenwälder und Hochmoore, veränderte natürliche Wälder (Wälder mit einheimischen Baumarten, die auf natürliche Weise nachgewachsen sind, und gelegentlichen Anzeichen menschlicher Aktivitäten), Ahornwälder auf losem Geröll, Kare...

67 Pflanzen- und 19 Wirbeltierarten wurden als sehr selten oder extrem selten eingestuft, wie z. B. der Auerhahn, eine Spezies, die zum Symbol für wilde, unberührte Wälder geworden ist. Auf den bewaldeten Hängen dominieren Tannen und Rotbuchen. Eichen und Rotbuchen wachsen im gemäßigteren Klima der tieferen Ebenen. Das Naturparadies mit seinen fragilen Lebensräumen, die auch auf europäischer Ebene anerkannt wurden, steht unter besonderem Schutz: Fünf Nationale Naturschutzgebiete wurden gegründet, von denen vier vom Park der Ballons des Vosges verwaltet oder mitverwaltet werden. Außerdem wurden auch drei Regionale Naturschutzgebiete gegründet. Ein Großteil der Gipfel der Hochvogesen trägt deutschklingende Namen, die auf die uralte Besiedelung des Vogesenkamms durch elsässische Hirten und Melker zurückzuführen sind, die sich auf Veranlassung der Herzöge mit ihren Herden in den riesigen Besitzungen der elsässischen Abteien von Münster und Murbach niederließen. Ab dem 19. Jahrhundert, insbesondere ab den 1970er-Jahren, leidet die Landwirtschaft in den Vogesen unter einer massiven Landflucht. Die Bergbauern können sich aber dank des durch den Einfluss des Vogesenclubs zunehmenden Wandertourismus etwas dazuverdienen. Die Gipfel des Bergmassivs sind einfach über Straßen zu erreichen. Viele Landgasthöfe, die sogenannten ferme-auberges, entstehen und kurbeln die Weidewirtschaft wieder an. Die Hochvogesen erfreuen sich aufgrund ihrer Landschaften und der hier herrschenden Stille großer Beliebtheit.

Die Route des Crêtes (dt.: Vogesenkammstraße), die während des Ersten Weltkrieges gebaut wurde, ist heute eine sehr touristische Straße, die die Entdeckung des Naturerbes mit seinen typischen Landschaften vereinfacht Der Park der Ballons des Vosges steht vor der Herausforderung, die Erhaltung des Naturerbes mit dem Tourismus in Einklang zu bringen.