Aufgrund des Absinkens des Oberrheingrabens wirkte sich die Erosion der letzten Eiszeit besonders stark auf die Vogesen auf elsässischer Seite aus. So stößt man ab über 900 Metern Höhe auf eine regelrechte Granitmauer, die die Besiedelung der Täler stark erschwerte. Dieses natürliche Hindernis und die extremen klimatischen Bedingungen auf dem Gipfel führten zu der dichteren Besiedelung der sonnigen Hänge in mittleren Höhenlagen.

Im Osten wird der Kamm von steil abfallenden, steinigen Karen durchbrochen. Die vorherrschenden Westwinde drängten den Schnee nach Osten unterhalb des Kamms, wo die Schneemassen tiefe Becken formten. Bei der Landwirtschaft herrscht die Milchproduktion vor. Auf den mittleren und unteren Hängen bestimmen Mähwiesen und Weiden voller Obstbäume in unmittelbarer Nähe der Höfe und Dörfer das Bild. Weiter oben wurden die ehemaligen Stoppelfelder größtenteils von einheitlichen Pflanzungen von Nadelbäumen ersetzt. Erst in Nähe der Gipfel oder an den Steilhängen finden sich naturbelassene Wälder. Die elsässischen Hochtäler Doller, Thur und Münster sind was Sprache, Kultur, Landschaft, Wirtschaft und sogar die Lebensweise betrifft sehr unterschiedlich. So spricht man z. B. im Val d’Orbey im Pays Welche, dass zusammen mit dem Col du Bonhomme, einen der ältesten Übergänge zwischen dem Elsass und Lothringen darstellt, einen romanischen Dialekt. Unabhängig von ihrer Kultur oder Lage arbeiten immer mehr Bewohner dieser Täler in den nahegelegenen großen Ballungsgebieten. Dies führt seit den 70er-Jahren zu einer zunehmenden Urbanisierung der Täler. Der Park arbeitet heute eng mit den Gemeinden und Gemeindeverbänden zusammen, um diese Urbanisierung, die große Auswirkungen auf die Landschaft hat, neu zu gestalten.